Plötzlich ist es da! Ein dumpfes "Grummeln" ausgelöst durch hunderte Tonnen Gewicht, die sich auf einer Stahlkonstruktion über den Rhein bewegen. Für den Eisenbahn-fotografen ist es das entscheidende Geräusch; endlich wieder eine Zugfahrt. Also Kamera hoch, Motiv anpeilen und im rechten Augenblick auslösen. Dann ist das Bild vom Zug auf der Kölner Südbrücke im "Kasten". Auch das "Grummeln" nimmt nun deutlich ab, denn der Zug mit seinen unzähligen Waggons hat eines der beiden Rheinufer erreicht. Bis zur nächsten Zugfahrt dominieren wieder die Motorengeräusche der Rheinschiffe und die Geräuschkulisse der Millionenstadt.
Seit 1910 verbinden drei Stahlfachwerkbögen und drei Bogenträger-Vorflutbrücken auf einer Gesamtlänge von 536m im Kölner Süden, neben der zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Bahnhof Köln-Deutz gelegenen Hohenzollernbrücke, die Schienennetze auf den gegenüberliegenden Rheinufern miteinander.
Nur selten werden ICE oder andere reguläre Personenzüge über die Südbrücke geleitet. Mit ihren zwei Gleisen muss sie den Güterverkehr zwischen den beiden Rheinseiten "ertragen"; vom 5000-Tonnen-Erzzug in der Relation Rotterdam-Dillingen/Saar bis zur Übergabefahrt zwischen den Kölner Rangierbahnhöfen. Von der "Poller-Wies" am östlichen Rheinufer kann man vormittags den gesamten Zugverkehr gut beobachten; nachmittags bietet sich der westliche Brückenkopf als "Fotopunkt" an. Letztlich gibt es unzählige Motivvariationen. Hauptsache es "grummelt" und die nächste Zugfahrt kündigt sich an.....