Wanheimer-Bahn

Die „Wanheimer-Bahn“ ist eine 5,2km lange Güterzugstrecke in Duisburg. Sie zweigt im Stadtteil Neudorf an der "Abzweigstelle Lotharstraße"  von Güterzugstrecke 2321 Duisburg-Wedau – Oberhausen West in Richtung Duisburg Hochfeld ab und verläuft weiter durch die Stadtteile Wanheimerort, Wanheim, Angerhausen und Hüttenheim bis zum,Stahlwerk Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (kurz HKM). Nicht nur aufgrund der recht kurzen Streckenlänge dürfte es sich aus Lokführersicht um eine der kurzweiligsten Güterzugstrecken im Ruhrgebiet handeln. Die meisten Güterzüge nach HKM nehmen ihren Weg über den Rangierbahnhof Oberhausen West und überqueren kurz vor der Abzweigstelle Lotharstraße noch die dort in einer weitene Auenlandschaft eingebetteten Ruhr auf einer Steinbogen- bzw. Stahlbogenbrücke. Hinter der Abzweigstelle läuft die Wanheimer-Bahn zweigleisig, nicht elektrifiziert vorbei am Rangierbahnhof Duisburg Hochfeld direkt auf den Rhein zu. Am Kultushafen kann der Lokführer einen kuren Blick auf die stromabwärts gelegene stählerne Rheinbrücke, die Duisburg-Hochfelder-Eisenbahnbrücke, werfen bevor die Wanheimer-Bahn nach einer 90-Grad-Biegung am Südhafen in Höhe von Rheinkilometer 775 ein kurzes Stück stromaufwärts verläuft. Bereits von hieraus wird die Shiloutte des Heizkraftwerkes Duisburg-Wanheim sichtbar. Es liegt direkt bei dem, am Streckenkilometer 2,4 gelegenen, fünfgleisigen Kreuzungsbahnhof Duisburg Wanheim. Im Gegensatz zum Stellwerk Wf im Norden ist der Schrankenposten Ws an der südlichen Bahnhofsausfahrt nicht mehr besetzt. Hinter dem Kreuzungsbahnhof geht es eingleisig weiter durch die Wohngebiete des Stadtteils Wanheimerort in Richtung HKM. Parallel zur Trasse der Straßenbahnlinie 903 der Duisburger  Verkehrsgesellschaft AG verläuft hier die “Wanheimer-Bahn“ entlang der Ehinger Straße bis zum Abzweig in das Logistikareal logport II der Duisburger Hafen AG. Kurz vor dem nächsten Bahnübergang an der Richard Seiffert-Straße gerät linker Hand in Fahrtrichtung HKM der überregional bekannte Ausflugspunkt „Tiger and Turtle“, eine begehbare Skulptur, die einer Achterbahn nach empfunden wurde, in den Blick des Lokführers. Unmittelbar vor Überquerung des Angerbaches folgt der Abzweig zur Befesa Zinc Duisburg GmbH; einem Recyclingunternehmen für Abfälle aus der Stahlproduktion. Nur wenige Augenblicke später haben sowohl die Lokführer auf der „Wanheimer-Bahn“ als auch die Fahrer auf der parallel verlaufenden Straßenbahn einen unmittelbaren Blick auf die vor ihnen liegenden Werksanlagen von HKM. Die Straßenbahn endet wenige Meter weiter direkt neben dem Werksgelände in einer Wendeschleife, während die "Wanheimer-Bahn" bereits in Höhe der Straßenbahnhaltestelle Mannesmann Tor 1 in das HKM-Werksgelände mündet. Dort liegt auch der Übergabebahnhof in dem die Züge der "Wanheimer-Bahn" beginnen bzw. enden.

 

Die Produktion in einem Stahlwerk läuft im Normalfall rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Im gleichen Turnus, wenn auch mit einigen Einschränkungen an Wochenenden, läuft auch der Zugverkehr auf der „Wanheimer-Bahn“. Die Fahrzeiten der einzelnen Güterzüge unterliegen, wie im Güterverkehr üblich, betriebsbedingten Schwankungen; so sind Zugfahrten im Blockabstand genauso normal wie, insbesondere am Nachmittag, längere Zugpausen. Neben den Bedienungsfahrten zu den beiden Anschlüssen logport II und Befesa verkehren die meisten Güterzüge auf der "Wanheimer-Bahn" von bzw nach HKM.

DB Cargo setzt (Stand 2022) auf der Wanheimer-Bahn" überwiegend Diesellokomotiven der Baureihe Class 77 ihrer Tochtergesellschaft ECR ein. Nur noch wenige Leistungen werden mit Lokomotiven der Baureihe 232 bespannt. Darüber hinaus ist die Thyssenkrupp Steel Europe AG (kurz TKSE) mit ihren gelb/roten Lokomotiven der Bauart Vossloh G1206 recht häufig auf der „Wanheimer-Bahn“ im Einsatz. Der werksinterne Verkehr in HKM wird ebenfalls von TKSE mit Lokomotiven unterschiedlicher Bauarten durchgeführt  Die Bedienung des logport II erfolgt durch private EVU, u.a. durch die duisport rail GmbH mit Vossloh-Lokomotiven der Bauart G1206 und DE18 sowie durch die RheinCargo GmbH & Co.KG mit Zweikraftlokomotiven vom Typ Vectron Dual Mode.

 

Für Freunde von diesellokbespannten Güterzügen ist ein Besuch der „Wanheimer-Bahn“ auf jden Fall zu empfehlen. Wie bei reinen Güterzugstrecken üblich, sollte man jedoch genügend Zeit mitbringen. Für einige der dort verkehrenden Güterzüge gibt es "grobe Richtzeiten", die in der Praxis nicht unbedingt eingehalten werden. Aber mit ein wenig Durchhaltevermögen kann man dot insbesondere an Wochentagen einen sehr abwechslungreichen "Betrieb" erleben.

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