Hafen Godorf

Heutzutage kann man den Hafen Köln-Godorf, der sich linksrheinisch bei Rheinkilometer 671,9 befindet, als "Chemiehafen" bezeichnen. Direkt in Hafennähe liegen folgende Betriebe, die für einen Großteil der im Hafen selbst umgeschlagenen Güter sorgen:

- Alpha Compound Füllstoff GmbH

- Evonik Industries AG

- Shell Deutschland Oil GmbH

 

Eröffnet wurde der Hafen am 19.11.1901 als Rheinwerft Wesseling. Die Anbindung des Godorfer Hafens über die Schiene erfolgte damals wie heute über die sogenannte "Querbahn" der damaligen Köln Bonner Eisenbahn AG zur Vorgebirgsbahn (heutige KVB Straßenbahnlinie 18) in Brühl-Vochem. Von dort aus führt ein kurzes Verbindungsgleis zur DB-Strecke Köln-Bonn. Alle Züge von der DB zum Hafen Godorf müssen auch heute noch in Brühl-Vochem "Kopf machen". 

 

Zunächst wurden Braunkohle und Briketts aus dem Braunkohlegebiet bei Liblar und der Grube Berggeist bei Brühl Eckdorf direkt am offenen Strom auf die Rheinschiffe umgeladen. 1928 erfolgte die erste große Hafenerweiterung mit Inbetriebnahme des Hafenbecken 1. 1960 wurde mit dem Hafenbecken 2 der sogenannte Ölhafen mit Anschluß an die Shell-Raffinerie in Betrieb genommen. Die letzte große Erweiterung folgte 1961 mit dem Hafenbecken 3, dem sogenannten Gashafen; die Verladung von Flüssiggas wurde jedoch erst 1967 aufgenommen. Eine in 2006 beschlossene Erweiterung des Hafens um ein viertes Hafenbecken wurde nach erheblichen Anliegerprotesten und einer gerichtlichen Überprüfung des Planfeststellungsverfahrens letztlich im 2019 durch den Kölner Stadtrat wieder verworfen.

 

Die Gleisanlagen im Hafen Godorf bestehen im wesentlichen aus einem vierzehngleisigem Rangierbahnhof nebst Ablaufberg am nördlichem Ende, einer dreigleisigen Verladegruppe auf dem rheinseitigen Kai mit den Krananlagen 3+5 sowie einer zweigleisigen Verladegruppe am nördlichen Rand des Hafenbeckens. Die Weichen- und Signalanlagen werden teilweise vom Triebfahrzeugführer vor Ort (elektrische ortsbediente Weichen) sowie vom Zentralstellwerk der HGK in Hürth-Kendenich gesteuert. Neben der Bedienung von Anschlüssen im Umfeld des Hafens selbst verkehren von Godorf aus Güterzugleistungen zum Industriepark in Hürth-Knapsack, zum Chempark in Dormagen und zur Henkel AG &Co. KGaA in Düsseldorf-Reisholz.

 

Rund um den Hafen Godorf gibt es mehrere Möglichkeiten von denen sich der Bahnbetrieb gut beobachten lässt.

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© Jürgen Ludwig, 53773 Hennef

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