"Hab`ich Sie nicht schon letzten Sonntag hier stehen sehen?" fragt mich eine ältere Dame. Recht hat sie. Die Idee Güterzüge im Kölner Stadtwald zu fotografieren, erfordert einiges an Geduld....
Zufällig hatten wir heraus gefunden, dass Sonntag vormittags bis zu drei Güterzüge in Frechen für die Weiterfahrt nach Köln bereitstehen können. Zusammen mit den dazu notwendigen Lok-Leerfahrten ergeben sich dadurch auf dem eingleisigen, ca. 1,2km langen Streckenabschnitt im Kölner Stadtwald max. sechs "Zugbewegungen". Das ist schon deutlich mehr als man dort in diesem Zeitfenster unter Woche erwarten kann und war somit der Anlass für uns im Herbst 2014/Winter 2015 an einigen Sonntagen dort mal "Ausschau" nach Zügen zu halten.
Der hier beschriebene Streckenabschnitt liegt in den Kölner Stadtteilen Braunsfeld sowie Lindenthal zwischen der Aachener und der Dürener Straße. Damit ist dieser Bestandteil des nördlichen Streckennetzes der Häfen und Güterverkehr Köln AG.
Von der Dürener Straße aus in Richtung Frechen benutzen die Güterzüge die Gleise der KVB Straßenbahnlinie 7; bevor die Güterzüge auf der anderen Seite des Kölner Stadtwaldes an der Aachener Straße weiter in Richtung des Rangierbahnhofes Köln-Bickendorf fahren, werden dort die Gleise der KVB Straßenbahnlinie 1 niveau-gleich gekreuzt.
Der Kölner Stadtwald gehört zum äußeren Grüngürtel und ist damit eines der wichtigsten städtischen Naherholungsbiete. Viele Besucher sind erstaunt, wenn die "großen" Lokomotiven ihr Herannahen an einen der vielen ungesicherten Bahnüber-gängen mit lautem Pfeifen und Läuten ankündigen.
"Ach, ich wusste gar nicht, dass hier noch Züge fahren..."
Gute acht Jahre sind nach der Erstellung der obigen Bilderserie vergangen, da lockte die Information, dass RheinCargo GmbH & Co.KG montags bis donnerstags den Sandzug von Frechen nach Sythen mit einer Lokomotive der Bauart "Class 66" bespannt, wieder in den Kölner Stadtwald. Als Kontrast zu den Winterbildern aus 2014/2015 präsentierte sich der Stadtwald im April 2023 darzu noch in herrlichem Frühlingsgrün. Zusätzliche Güterzüge sowie eine Sonderfahrt mit einem sechsteilgen Schienenbus sorgten darüberhinaus für Abwechselung bei den Triebfahrzeugen.