Eisenbahn im Nachttopf

Eigentlich hätte ich vorgewarnt sein müssen. Stand doch im Reiseführer deutlich zu lesen, dass die Einwohner von Liberec in Nordbömen ihre Stadt aufgrund des trüben und regnerischen Wetters selbst als den Nachttopf Europas bezeichnen. Die Tatsache, dass diese Aussage umgehend durch statistische Erhebungen der vor Ort gemessenen Niederschlagsmenge im Vergleich zu denen anderer europäischer Orte relativiert wurde, stimmte mich optimitisch. Auch der Reisewetterbericht in dieser Region für Anfang Mai 2013 verkündete einige ganz freundliche Tage. Allerdings bewahrheitete sich die Aussage im Reiseführer letztendlich doch und die Bezeichnung der Einwohner für ihre Stadt wird auch bei mir in Gedanken immer verhaftet bleiben. 

 

Genauso stark verhaftet wie das Wetter, bleibt der Eindruck der 59km langen Eisenbahnstrecke von Ceska Lipa nach Liberec. Gerade Streckenabschnitte sind eher die Ausnahme: In ständig wechselnden Kurvenabschnitten überwindet die eingleisige Strecke (teilweise sind die Schienen nicht geschweißt) von Ceska Lipa bis zum Scheitelpunkt in Krizany einen Höhenunterschied von 250m. Bahnhöfe und Haltepunkte sind überwiegend noch mit Personal besetzt, welches die Abfahrtsaufträge noch mit der "Kelle" erteilt bzw. bei Zugdurchfahrten dienstbeflissen vor das Gebäude tritt. Die Schrankenanlagen werden häufig noch per Hand bedient, nur die Signalanlagen sind leider bereits auf Lichtlichtsignaltechnk umgestellt worden.

 

Bekanntestes Fotomotiv an der Strecke dürfte wohl der 127m lange und 17m hohe Viadukt im kleinen Örtchen Novina sein. Wer gut zu Fuß ist, dem bieten sich bei den in einem annähernden Stundentakt verkehrenden Zügen auch bei trübem Wetter viele interessante Fotomotive.

 

Die nachstehenden Bilder entstanden zwischen dem 29.04 und 06.05.2013.

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