Räuber-Hotzenplotz-Express

Vom nahe gelegenen Ort Tremesna ve Slezku schallt Hundegebell hinauf auf die Anhöhe. Gemütlich liege ich im Gras und lasse mich von der frühherbstlichen Sonne wärmen. Das nächste Fotomotiv ist bereits ausgesucht und dank der Zugpause im 4-Stunden-Takt des "Räuber-Hotzenplotz-Express" ist noch genug Zeit für eine vorgezogenes Mittagsschläfchen.....

 

Ein wenig übertrieben ist die Bezeichnung "Express" für die letzte, von der tschechischen Staatsbahn betriebenen Schmalspurbahn zwischen Tremesna ve Slezsku und Osoblaha (KBS 298) in Schlesien natürlich schon. Ungefähr 45 Minuten brauchen die Züge mit einer Spurweite von 760mm für die 20,2km lange Strecke. Montags bis Freitags verkehren im Fahrplan 2015 zwischen 3.50Uhr und 20.14Uhr fünf Zugpaare; an Sonntagen sind es immerhin noch drei Zugpaare. In Tremesna ve Slezsku werden dadurch die Anschlüsse zu und von den Eilzügen der Strecke Krnov-Sumperk (KBS292) hergestellt. Der Güterverkehr wurde allerdings bereits 1997 eingestellt. Im Sommer betreibt der Verein Slezské zemské dráhy (SZD) seit 2003 auf der Strecke zusätzlichen Dampfzugverkehr.

 

...nach einer Weile, fast wäre ich eingenickt, ist in der Ferne das typische Hupen der  dieselelektrische Lokomotive, Baureihe 705.9 (früher als TU47.0 bezeichnet), zu hören. Ein sicheres Zeichen, dass der erwartete Zug in guten fünf Minuten das Fotomotiv passieren wird. Also nichts wie aufstehen und die Belichtungseinstellung nochmal überprüfen.

 

Was hat die Schmalspurbahn eigentlich mit dem Märchen vom Räuber Hotzenplotz zu tun? Antwort: Der Kinderbuchautor Otfried Preußler benannte den Räuber in seinem gleichnamigen Märchen nach dem deutschen Namen der tschechischen Ortes Osoblaha, nämlich "Hotzenplotz".

 

Die nachfolgenden Bilder entstanden im Zeitraum 30.09.-06.10.2015.

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