"Andere liegen jetzt auf Mallorca noch am Strand " dachte ich mir, als ich nach einem ausgiebigen Fototag in Ostrava entlang einer Straße mit vielen renovierungsbedürftigen Gebäuden zurück zu meiner Unterkunft ging. Aber andererseits bin ich genau deshalb nach Ostrava und nicht nach Mallarco gefahren. Ich mag diesen morbiden Charme gepaart mit Industriegeländen die teilweise schon außer Betrieb sind; eine Art "Skyline" aus Fördertürmen und Hochöfen.
Anders als viele andere Städte hat Ostrava kein wirkliches Stadtzentrum. Das heutige Ostrava ist ein Zusammenschluss von vielen Gemeinden und Städten. Bereits im 19.Jahrundert wurde Ostrava aufgrund der Kohlevorkommen zu einem Industriestandort mit Schwerpunkt Kohleförderung und Stahlproduktion. Dies hat das Stadtbild deutlich geprägt. Das ehemalige Stahlwerk im Stadtteil Vitkovice bestimmt weithin das Stadtbild genauso wie die Fördertürme ehemaliger Zechenanlagen. Das Schienennetz in Ostrava wird von drei Bahnhöfen geprägt. Ostrava hl.n, als klassischem Hauptbahnhof mit einem Bahnhofsgebäude in sozialsitischen Baustil der 1970er-Jahre; Ostrava-Svinov als moderner Durchgangsbahnhof mit Anbindung an das nationale Fernverkehrsnetz und Ostrava-Kunčice als wichtige Umstiegsstation für den Regionalverkehr. Alle drei Stationen, so unterschiedlich auch sind, haben eins gemeinsam. Von ihnen aus kann man auf direktem Wege, die jeweils anderen Bahnhöfe erreichen. Sie bilden also von den Grundzügen her ein großes Gleisdreieck. Darüber hinaus überqueren die verbindenden Bahnlinien entweder die Flüsse Oder oder Ostravice oder sogar beide.
Mit Geduld und ein wenig Ausdauer lassen sich eine Vielzahl von Fotomotiven finden, die das vorstehend Beschriebene wiedergeben. Wenn einem das Fotografenglück bei Seite steht, lassen sich diese Fotomotive zusammen mit typisch tschechischen Lokomotiven bzw. Triebwagen fotografieren. Beim Betrachten des ein oder anderen der nachfolgenden Bilder fühlt man um Jahre zurückversetzt und es mag schwerfallen zu glauben, dass diese erst bei Besuchen im April 2023 und 2024 sowie Januar 2025 entstanden sind.